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Osteopathie bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft – was sagt die Forschung?

  • OSTEORAUM Luisa Marie Schmidt
  • 17. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit


Osteopathie bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft - Osteoraum - Luisa Marie Schmidt - Osteopathie Winterhude

Sanfte Hilfe für den Rücken – osteopathische Unterstützung in der Schwangerschaft


Viele Schwangere kennen es: Mit zunehmendem Bauchumfang verändert sich die Körperhaltung, die Wirbelsäule wird stärker belastet und hormonelle Veränderungen nehmen Einfluss auf Bänder und Gelenke.

Das Ergebnis: Rückenschmerzen im unteren Rücken oder Beckenbereich, die den Alltag deutlich beeinträchtigen können.


Eine große Übersichtsarbeit zeigt, dass etwa 40 % aller Schwangeren weltweit unter Rückenschmerzen leiden – im letzten Schwangerschaftsdrittel sogar fast jede zweite Frau

Die Beschwerden können das Schlafen, Sitzen oder Gehen erschweren und die Lebensqualität spürbar mindern. Viele Schwangere suchen daher nach sanften und sicheren Behandlungsmethoden.

Eine dieser Möglichkeiten kann die Osteopathie sein – eine manuelle Therapieform, die den Körper als Einheit betrachtet und durch gezielte, sanfte Handgriffe wenn möglich die Beweglichkeit verbessern und Spannungen lösen kann.


Osteopathie in der Schwangerschaft – was bewirkt sie?


Die osteopathische Behandlung während der Schwangerschaft kann helfen, die strukturellen Veränderungen des Körpers besser auszugleichen. Es sollen Muskelverspannungen gelöst, Gelenke entlastet und das Zusammenspiel zwischen Rücken, Becken und Bindegewebe harmonisiert werden.

Das Ziel:

  • weniger Schmerzen

  • mehr Beweglichkeit

  • ein besseres Körpergefühl für Mutter und Kind


Doch wie gut ist die Wirksamkeit wissenschaftlich belegt? Genau das hat eine Forschungsgruppe um Helge Franke untersucht.


Die Studie von Franke et al. (2017): Osteopathie bei Rückenschmerzen währen und nach der Schwangerschaft


Die Studie mit dem Titel „Osteopathic manipulative treatment for low back and pelvic girdle pain during and after pregnancy: A systematic review and meta-analysis“ wurde 2017 im Journal of Bodywork and Movement Therapies veröffentlicht.²

Die Forschenden analysierten mehrere randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) – also die wissenschaftlich hochwertigste Studienform – zur Wirksamkeit der osteopathischen manipulativen Behandlung (OMT) bei Rückenschmerzen während und nach der Schwangerschaft.


Ergebnisse der Meta-Analyse


  • Während der Schwangerschaft zeigte sich eine signifikante Reduktion der Schmerzen im unteren Rücken im Vergleich zu Kontrollgruppen.

  • Auch die Funktionalität und Beweglichkeit verbesserten sich deutlich: Schwangere konnten sich im Alltag wieder freier bewegen.

  • Nach der Geburt fanden sich ebenfalls positive Effekte.

  • Es wurden von keinen schwerwiegenden Nebenwirkungen berichtet – ein wichtiges Argument für die Sicherheit der osteopathischen Behandlung in dieser besonderen Lebensphase.


Bewertung der Studienqualität durch die Meta-Analyse


Die Studienqualität der untersuchten Studien wurde als moderat bis niedrig eingestuft.

Das bedeutet: Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend, aber es braucht noch weitere hochwertige Untersuchungen, um die Effekte langfristig zu bestätigen.

Trotzdem zeigen die vorhandenen Daten der Analyse:


Osteopathie kann Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in der Schwangerschaft spürbar und wissenschaftlich signifikant verbessern.


Fazit: Wissenschaftliche Hinweise auf Wirksamkeit


Die Meta-Analyse von Franke et al. (2017) liefert wissenschaftliche Hinweise darauf, dass osteopathische Behandlung Rückenschmerzen während und nach der Schwangerschaft lindern und die Beweglichkeit verbessern kann.

Für Schwangere bietet Osteopathie, ergänzend zur Betreuung durch Ärzt:in und Hebamme, eine sanfte und ganzheitliche Methode, um körperliche Veränderungen besser zu begleiten und Beschwerden möglichst zu reduzieren.


Wenn Sie in Hamburg-Winterhude oder Umgebung leben und unter Rückenschmerzen in der Schwangerschaft leiden, kann eine osteopathische Begleitung eine wertvolle Unterstützung sein – natürlich ergänzend zur ärztlichen Betreuung.


Quellen


  1. Wang SM et al. (2023): The global prevalence of low back pain in pregnancy: a comprehensive systematic review and meta-analysis. BMC Pregnancy Childbirth 23, 6051. Link

  2. Franke H, Franke JD, Belz S, Fryer G. (2017): Osteopathic manipulative treatment for low back and pelvic girdle pain during and after pregnancy: A systematic review and meta-analysis. J Bodyw Mov Ther 21(4):752-762. PubMed 29037623

 
 
 

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